Vor 55 Jahren: Trainer Wels lässt WSF jubeln

Norbert Wels faustet Anfang der 60er Jahre in einem Spiel gegen den VfB Stuttgart den Ball weg.

Ende März feiert Norbert Wels seinen 85. Geburtstag. Dreimal trainierte der Wernauer Spitzen-Fußballer die Wernauer Sportfreunde, führte sie bis in die 2. Amateurliga. Und das kam so:

Nach dem Krieg wurde Wels mit seiner Familie aus dem Sudetenland vertrieben, begann in Esslingen mit dem Fußballspielen. Als Torwart hielt Norbert bis auf die Unhaltbaren alles, weshalb er in die 21-Nationalmannschaft berufen wurde. Dort spielte er zusammen mit Uwe Seeler.

 

Norbert Wels (Torwart) gewinnt mit den WSF 1965 die A-Klassen-Meisterschaft und steigt in die 2. Amateurliga auf.

1958 stand Wels für den VfB Stuttgart im Tor, riss sich bei einem Regionalligaspiel beide Kreuzbänder. Damit war die anvisierte Profi-Karriere vorbei und er sattelte auf (Spieler-)Trainer um. Zur Saison 1965/66 übernahm Wels bei der Sportvereinigung Wernau den Trainer-Job, das Protokoll der Ausschuss-Sitzung vom 27. August 1965 hält über ihn fest: „Der neue Trainer für die Aktiven, Herr Wels, hat bis jetzt gut eingeschlagen und besitzt das volle Vertrauen der Mannschaften.“

Die Lorbeeren waren voll gerechtfertigt: Am Ende der Saison wurde Wernau Meister der A-Klasse und stieg in die 2. Amateurliga auf. Dass der Hamburger SV zur Stadion-Einweihung nach Wernau kam, war ebenfalls Norbert Wels zu verdanken. Er hatte Kontakt zu Uwe Seeler aufgenommen. Mit 6000 Zuschauern war der 28. August 1966 ein Fest für Wernau.

 

Die Stadioneinweihung am 28. August 1966 gegen den HSV. Norbert Wels steht im Tor.

Später trainierte Wels zahlreiche andere Vereine (u.a. Aalen, Reichenbach, Köngen), kehrte 1978 zu den WSF in die Landesliga zurück. Im Verein engagierte sich der Daimler-Industriekaufmann aber nicht nur bei den Fußballern, sondern gründete zusammen mit seiner Frau Irene auch das Frauenkegeln und die Frauengymnasitik. Beim Tennis machte er ebenfalls mit, ehe er 1990 zum dritten Mal als Fußball-Trainer einsprang., Damals waren die WSF in der Kreisliga B angekommen und ein anderer Trainer hatte mal wieder enttäuscht hingeschmissen.

Zwei Kinder, vier Enkel und fünf Urenkel wollen am 24. März mit Norbert Wels seinen runden Geburtstag feiern, mit dem Mann, der die Wernauer Sportfreunde jahrzehntelang mitgeprägt hat. Wir sagen Danke!

Norbert in seiner Wohnung in Schmalwiesen kurz vor seinem 85. Geburtstag.