
Solche Mitglieder sind Gold wert. Seit einem Vierteljahrhundert kommt Fußballer Gerhard Kiese jeden Dienstagvormittag zum WSF-Arbeitsdienst. Neben den regelmäßigen Arbeiten (u.a. Mähen, Streichen, Netze flicken) hat er beim Bau der Tennishalle 1997 enorm mitgeholfen. Gerhard brachte im Aufenthaltsraum die Decke an, errichtete den Durchgang zum Clubhaus und stellte die Pächterwohnung her. Im Stadion verlegte er hunderte Knochensteine. In all den Jahren hat Gerhard rund 2000 Arbeitsstunden für die Wernauer Sportfreunde geleistet. Das entspricht einem vollen Arbeitsjahr mit 40-Stunden-Woche – und zwar ohne Urlaub! All das hat der heute 84-Jährige ohne einen Euro Aufwandsentschädigung für seinen Verein geschafft. Danke, lieber Gerhard!

Nach seiner Flucht aus Schlesien kam Gerhard Kiese 1945 erst nach Plochingen, lernte dann seine spätere Frau Nora aus Wernau kennen. 1962 trat er bei der Sportvereinigung in die Fußball-Abteilung ein und war mitverantwortlich für die kommende Blütezeit des Wernauer Fußballs. Gerhard schoss als Mittelstürmer jede Saison zirka 25 Tore, stieg mit der Sportvereinigung 1966 in die 2. Amateurliga auf. Nach Ende seiner Karriere als Fußballer gründete er 1974 mit einem Dutzend weiterer Kameraden die Kegelabteilung. Und als zwei Jahre später die Tennis-Abteilung gegründet wurde, wandte sich Gerhard auch diesem Sport zu. Überaus treu war er nicht nur den Wernauer Sportfreunden, sondern auch seinem Arbeitgeber. Bei Möbel Finkbeiner arbeitete Gerhard mehr als 40 Jahre als Flaschner und Installateur.