
Der TSV Wernau möchte hinter Turnhalle und Clubhaus eine weitere Sporthalle bauen und besitzen. Die Kosten (2,6 Millionen Euro) soll der Steuerzahler übernehmen
Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Der TSV Wernau fordert von der Stadt Wernau bis zu 2,6 Millionen Euro Steuergeld für den Bau einer Turnhalle und eines Kunstrasenplatzes auf dem Kehlenberg. Dieser „Sondervorschlag“ ist so dreist, dass man vor den Verantwortlichen fast schon den Hut ziehen muss. Die Gründe:
- All das Gewünschte hätte der TSV Wernau im Zug der geplanten Vereinsfusion haben können. Man war aber nicht bereit, dafür auch nur einen einzigen Buchstaben des Vereinsnamens herzugeben. Jetzt will man dasselbe eben durch die Hintertür haben.
- Der Vorschlag benachteiligt in eklatanter Weise all die Vereine, die aus eigener Kraft (Immobilien-)Vermögen erschaffen haben. Die Wernauer Sportfreunde haben sich im Lauf der Jahrzehnte zwei vereinseigene Fußballplätze, eine Tennishalle, sechs Tennisplätze, ein Clubhaus mit sechs Kegelbahnen, Umkleide- und Duschräume usw. erarbeitet, ohne ständig bei der Stadt Wernau die Hand aufzuhalten. Der TSV Wernau ist aufgerufen, sich daran ein Beispiel zu nehmen.
- Der gewünschte Sportstätten-Bau des TSV Wernau enthält nicht einmal eine Co-Finanzierung durch den Verein. Spenden durch Mitglieder? Kredit von der Bank? Fehlanzeige.
- Schon bei der Diskussion um die sogenannte Sportentwicklung wurde festgestellt, dass der Kehlenberg als Sportgelände langfristig keine Zukunft hat. Gründe: keine Entwicklungsflächen, enge Zufahrt durch ein Wohngebiet, wenig Parkplätze, Sportplätze mit hohem Unterhaltungsaufwand (Hangrutsch). Wenn hier weitere Millionen Steuergeld verbaut werden, dient das sicher nicht Wernaus Jugend, sondern einzig und allein diesem Verein.
- Sollte die Stadt Wernau dennoch den Bau einer Sporthalle und eines Kunstrasenplatzes auf dem Kehlenberg in Erwägung ziehen, dürfte sie sich vor den Wünschen anderer Vereine (es gibt 100 in Wernau) nicht mehr retten. Selbstverständlich steht dann auch den Wernauer Sportfreunden ein Zuschuss über 2,6 Millionen Euro zum Bau einer kleinen Sporthalle und eines allseits begehrten Kunstrasenplatzes zu.